Zum Teil ist diese Störungsserie der Witterung zuzuschreiben, dennoch habe sich in dieser Woche auch eklatante Versäumnisse im Bereich der
Instandhaltung gezeigt. Eine Entwicklung die sich über Jahre aufgebaut hat und auch auf vielen Außenästen des S-Bahnnetzes zu beobachten ist. „Ein besonderes Sorgenkind der S-Bahn
München stellt die Linie S7 dar“, betont Andreas Ofenbeck. Der Kreisvorsitzende der JU Bad Tölz-Wolfratshausen ist zugleich Ortsvorsitzender in Wolfratshausen und kann aus eigener
Erfahrung von vielen Zugausfällen und Verspätungen auf dem Weg zur Arbeit und zurück berichten. Sie vereinigt die beiden längsten eingleisigen Abschnitte zwischen München Solln und
Wolfratshausen sowie München Giesing und Kreuzstraße zu einer Problemlinie. „Neben den Auswirkungen der Störungen auf der Stammstrecke stellen auch die zahlreichen Weichen und
Bahnübergänge auf beiden Ästen der Linie ein hohes Störungspotential dar“, so Ofenbeck. In den Monaten Dezember 2017 bis Februar 2018 kam es im Bereich der S7 zu über 160 Störungen
(also Durchschnitt 1,8 mal pro Tag), die durch den DB-Service „Streckenagent“ offiziell an die Kunden kommuniziert wurde. Diese betrafen zum großen Teil (57%) technische Probleme.
Dieser Zustand ist für den ÖPNV einer modernen Metropole nicht haltbar und ein Schlag ins Gesicht der Kunden der S-Bahn München. Das Anfang der Woche angekündigte Lagezentrum werde
daran nichts ändern: „Den Pendlern bringt das lediglich, dass sie nicht erst am Bahnsteig erfahren, dass sie auf Ersatzverkehrsmittel ausweichen müssen. Viel wichtiger wäre es, dass
die S-Bahn überhaupt fährt“, schildern die JU-Vorsitzenden ihre Position.